Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist ein Grundrecht und zugleich die große soziale Frage unserer Zeit. Auch bei uns im ländlichen Raum wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Zwar sind die Mieten niedriger als in den Städten, doch für viele Menschen sind sie trotzdem schwer zu stemmen. Gleichzeitig passt das Angebot oft nicht zu den Bedürfnissen: Junge Menschen suchen vergeblich nach kleinen Wohnungen, Familien nach ausreichend Platz und Seniorinnen und Senioren nach barrierefreien Lösungen. Ein Allheilmittel gibt es nicht und einfache Lösungen schon gar nicht. Damit Wohnen für alle möglich bleibt, müssen Kommunen, Land, Bund und die Europäische Union Hand in Hand am Wohnungsproblem arbeiten.
Allein können wir das Problem nicht lösen. Aber gemeinsam mit dir, mit Gewerkschaften, dem Mieterverein und vielen weiteren Partnern können wir etwas bewegen. Deshalb wollen wir zuhören: Sag uns, was dir beim Thema Wohnen wichtig ist, welche Probleme du siehst und welche Lösungen du dir wünschst. Nimm online an unserer Umfrage teil und bleibe auf dem Laufenden.
Wohnen für allle.
Unsere Ideen und Forderungen
Damit Wohnen bei uns im Neckar-Odenwald-Kreis wieder für alle bezahlbar und passend wird, setzen wir uns auf allen politischen Ebenen ein – in den Kommunen, im Land, im Bund und auch in Europa.
Auf kommunaler Ebene:
Unsere Hauptforderung auf kommunaler Ebene besteht in der Gründung einer Kreiswohngesellschaft. Diese vereint mehrere Aufgaben, unter anderem:
- Unterstützung bei der Verwaltung privat vermieteter Wohnungen – die Gesellschaft übernimmt die Vermietung für Eigentümerinnen und Eigentümer, die nicht selbst vermieten können oder wollen („Hilfen für Mieter“)
- Finanzielle und rechtliche Beratung für Mieter, Eigentümer und Vermieter
- Vermittlung von leerstehenden Wohnraum an Wohnungssuchende, „Jung kauft Alt“
Weitere Ideen, die auf der kommunalen Ebene umgesetzt werden können, sind:
- Mehrzweckgebäude in Ortszentren errichten, die Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaftsflächen verbinden
- Angepasste Bebauungspläne, um nicht nur Ein- und Zweifamilienhäuser zu ermöglichen
- Durchmischte Quartiere fördern, in denen Jung und Alt voneinander profitieren können („Hilfe für Miete“)
- Zweckentfremdungssatzungen wo es nötig ist konsequent anwenden, um Leerstand zu verhindern
- Ankauf leerstehender Häuser und nicht bebauter Grundstücke
- Weitervermietungsprämien
- Schaffung von Wohnraum auf kommunalen Liegenschaften (Umwandlung von Büroflächen zu Wohnraum, Aufstockungen etc.)
- Bauland bevorzugt an Familien, Genossenschaften und regionale Akteure vergeben, nicht an Großinvestoren
Auf Landesebene
- Gründung einer Landesbaugesellschaft, die landeseigene Flächen entwickelt, Kommunen unterstützt und dort baut, wo der Markt versagt
- Anpassung der Landesbauordnung, beispielsweise durch reduzierte Stellplatzschlüssel
Auf Bundes- und EU-Ebene:
- Förderung von sozialem Wohnungsbau
- Lockerung von Mietstandards bei privaten Vermietern
- Förderprogramme für innovative Wohnformen, barrierefreien Umbau und der Revitalisierung leerstehender Altbauten erweitern
- Erleichterungen von Dämmstandards bei Bestandssanierungen
- Investitionen in Forschung und Entwicklung innovativer Bauformen (Modulares Bauen, KI usw.)
- Europäische Fonds für nachhaltiges Bauen und energetische Sanierung stärker in den ländlichen Raum lenken